concept - Franz Neudeck

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concept

 

Ausgangspunkt meiner Arbeiten ist die Idee einer späteren detaillierten Ausarbeitung. Strukturen und Formen finde ich jedoch jenseits eines planerischen Willens zunächst schnell und zufällig.

Die Grundlage aller Bilder und Entwürfe ist im ersten Schritt der emotionale Impuls, sei es beim Auftagen von Farbe auf einer Leinwand oder beim fotografieren eines beiläufigen oder inszenierten Motivs. In allen Vorlagen finden sich dann Formen und Spuren, die im zweiten Schritt einer aufwändigen Analyse unterzogen werden. Die Ausarbeitung der Elemente eines Bildes erfolgt somit in Ruhe, d.h. in einem meditativen Prozess. Bei den Zeichnungen oder in der Malerei wird eine Beschriftung bzw. eine Markierung, meist mit Lack- oder Tuschestiften, jedenfalls tiefschwarz vorgenommen. Bei den Fotografien ist die Nachbearbeitung am Computer der entscheidende Vorgang, weil hier die Akzentuierung der Bildkomposition nachjustiert werden kann. Und in der Architektur ist es die Entwicklung von Details, die frühzeitig im Entwurfsprozess vorgedacht werden. In der späteren, planerischen Ausarbeitung werden sie mit Linienbezügen, konzeptionellen Konditionen und hinsichtlich ihrer Materialität immer weiter verfeinert.

Ein beiläufig oder zufällig gefundener Eindruck wird somit in mehreren handwerklichen Arbeitsschritten analysiert und dabei in ein streng fixiertes, d.h. in ein absolut und präzise gewordenes Objekt übertragen. Die in Ausschnitten sichtbaren Details spiegeln den ursprünglichen, spontanen Impuls aber immer noch wieder. In den Zeichnungen und in der Architektur eröffnet sich ein Mikrokosmos mit immer neuen Variationen dieses Impulses. Und wie in einem fraktalen Objekt sind alle Details erneut eigenständige Werke.

Franz Neudeck, 2012


 
 
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